Gestern, als ich ein Kind war,
trank ich Wasser aus dem Bach,
aß Sauerampfer und Kleeblumen von der Wiese hinter dem Haus,
lernte Schwimmen im Teich,
klaute Eier aus Hühnernestern im kleinen Stall, in dem nicht nur zwei Kühe lagen, sondern auch der Hund und Katzen, mal mehr, mal weniger.
Die Hühner stolzierten herum, stocherten mal hier mal da, standen irgendwie immer im Weg und schliefen in der Nacht auf einem Gestell an der Wand das sie über eine verkackte Leiter erreichten.
Meine Träume machten mir keine Angst. Ich vergaß in die Schule zu gehen und spielte in den Pfützen mit selbstgebauten Holzschiffchen. Lief im Sommer barfuß und im Winter in den abgetragenen Schuhen meines Bruders.
Gestern, als ich ein Kind war, gab es Regeln und Schlupflöcher, Erwachsene und erwachsene Kinder, einen Wäscheklopfer für den Hintern und Schokoladenpudding ohne Ende. Da waren Wald zum Spielen, Wege zum Spielen, Gärten zum Spielen, Heuböden zum Spielen, Pützen zum Spielen, Scheunen zum Spielen, Wiesen zum Spielen. Es gab auch Straßen, aber nur wenige Autos.
Wir spielten „Autozählen“. „Das nächste Auto, das um die Ecke kommt, gehört mir.“
Warten.
Irgendwann kam eines.
Wow.